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Akzeptanz für Windenergie von vielen Faktoren abhängig

Nach Ansicht der Fachagentur Windenergie an Land sind für die Befürwortung von Windenergie-Projekten zahleiche Akzeptanzperspektiven verantwortlich, die sich wechselseitig bedingen.

Akzeptanz für Windenergie von vielen Faktoren abhängig

Der Ausbau der für die Energiewende in Deutschland notwendigen Windenergie an Land führt immer wieder zu Konflikten mit der betroffenen Bevölkerung. Das sich Teile der Bürgerschaft ablehnend gegenüber der Windenergie verhalten, hat verschiedene Ursachen:

  • ungenügende Beteiligung an Planungs- und Genehmigungsverfahren

  • ungerechte finanzielle Teilhabe an Wertschöpfung von Windenergieanlagen

  • Minderung des Immobilienwertes

  • Minderung des Wohn- und Erholungswertes

  • Belastung durch visuelle Emissionen (Befeuerung, Schattenwurf) und akustische Emissionen (Schall)

  • Eingriff in das Landschaftsbild

  • Bedrohung von Arten (Vögel, Fledermäuse)

  • Einschränkung der Landwirtschaft

  • Nachteile für Tourismus

Aus Sicht der Fachagentur Windenergie an Land ist für die Akzeptanz von Windenergie-Projekten zunächst sehr wichtig zu verstehen, dass Akzeptanz ein vielschichtiger Begriff ist. Konkret müsse zwischen folgenden Akzeptanzperspektiven unterschieden werden, die sich wechselseitig beeinflussen.

Akzeptanzperspektiven 

Die Akzeptanz vor Ort: Gemeint ist damit die Akzeptanz der ortsansässigen Bevölkerung gegenüber möglichen, geplanten und bestehenden Windenergie-Projekten.
Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz: Gemeint ist damit die grundsätzliche Akzeptanz der Bevölkerung für den Ausbau der Windenergie.
Die Marktakzeptanz: Gemeint ist damit die Akzeptanz von Windenergieanlagen und Windstrom bei den Marktteilnehmern, sprich Energieversorgern, Netzbetreibern und Stromkunden.
Die politische Akzeptanz: Gemeint ist damit die Akzeptanz der politischen Akteure für die Windenergie.


Zu beachten ist nach Angaben der Fachagentur außerdem, dass die Akzeptanz aktiv handelnd oder passiv duldend sein könne und ein Windenergie-Vorhaben positiv oder negativ bewertet werden könne.

Akzeptanzbefunde 

Ausgehend von diesen Grundannahmen kommt die Fachagentur zu folgenden Akzeptanzbefunden: Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz für Windenergie in Deutschland sei seit Jahren hoch. Auch die Marktakzeptanz steige stetig. Die Akzeptanz vor Ort für bestehende Windenergieanlagen im Wohnumfeld sei ebenfalls stark ausgeprägt. Anders verhalte es sich bei der Akzeptanz vor Ort für mögliche und geplante Windenergieanlagen.
Zu beobachten sei hier ein aktiver Widerstand meist relativ kleiner Gruppen gegen Windenergie-Vorhaben vor Ort. Um seiner öffentlichen Wahrnehmung und seinem Einfluss auf die Akzeptanz in entscheidenden Teilen der Politik etwas entgegenzusetzen, reicht aus Sicht der Fachagentur eine passive Befürwortung nicht aus. Entscheidend für eine positive Wahrnehmung eines Windenergie-Projekts vor Ort sei vielmehr, dass sie eine aktive Befürwortung durch die Bürger erfahre.

Akzeptanzoptionen 
  • Wichtige Faktoren für die Verbesserung der Akzeptanz von Windenergie-Vorhaben vor Ort sind nach Auffassung der Fachagentur allen voran

  • eine Ergänzung der formellen Beteiligungsverfahren an der Regional- und Bauleitplanung durch informelle Beteiligungsverfahren,

  • eine frühzeitige und kontinuierliche Beteiligung der Bürger,

  • eine transparente Beteiligung der Bürger durch umfassende Information und Kommunikation sowie

  • eine gerechte finanzielle Teilhabe der Bürger an der Wertschöpfung der Windenergieanlagen.

Die Fachagentur Windenergie an Land hat zahlreiche Arbeitspapiere zum Thema Akzeptanz von Windenergie-Projekten mit nützlichen weiterführenden Informationen erstellt. Sie sind im Internet unter https://www.fachagentur-windenergie.de/themen/akzeptanz/ abrufbar.